Michael Kasper leitet Vorarlberg Museum  |  | Michael Kasper wird Chef des Vorarlberg Museums | |
Michael Kasper wird neuer Direktor des Vorarlberg Museums in Bregenz. Zum 1. Februar 2024 soll er die Nachfolge von Andreas Rudigier antreten, der ab Dezember als Geschäftsführer zu den Tiroler Landesmuseen nach Innsbruck wechselt. Der 42jährige Kasper, der aktuell die Montafoner Museen leitet, wurde in einem mehrstufigen Auswahlverfahren als bestqualifizierter von sieben Bewerber*innen ausgewählt, teilte die Vorarlberger Kulturhäuser Betriebsgesellschaft mit. Er habe die Fachkommission durch seine wissenschaftlichen Arbeiten, seine museologischen Qualitäten, seine vielen Netzwerke und den daraus entstandenen Kooperationen überzeugen können, hieß es weiter.
Der 1980 geborene Kasper studierte Geschichte, Sozialkunde, Politische Bildung, Geografie, Wirtschaftskunde und Katholische Religion auf Lehramt an der Universität Innsbruck und wurde mit der Arbeit „Ländliche Eliten im Wandel? Bäuerliche Oberschichten in Westtirol und Vorarlberg 1780 bis 1830“ promoviert. Von 2010 bis 2017 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck, zudem seit 2011 kulturwissenschaftlicher Bereichsleiter und für die Montafoner Museen, das Montafon Archiv sowie für wissenschaftliche Projekte verantwortlich. In seiner bisherigen Berufslaufbahn befasste er sich vor allem mit Themen wie „Erinnerungsorte an die NS-Zeit“ oder dem überregionalen Projekt „Täler in Flammen“, einer Wanderausstellung zu Krieg, Politik und Religion im Gebiet des Rätikon und der Silvretta im Jahr 1622. Auch seine Publikationen behandeln vor allem die Geschichte Vorarlbergs mit den Schwerpunkten ländlicher Raum und NS-Vergangenheit.
Für seine neue Tätigkeit hat Michael Kasper schon konkrete Vorstellungen. So ist es ihm ein großes Anliegen, die Ergebnisse der Nicht-Besucherforschung, die gemeinsam vom Vorarlberg Museum mit der Fachhochschule Dornbirn erstellt wurde, aktiv in die Museumsarbeit einzubeziehen. „Ich wünsche mir ein Museum, das alle Bevölkerungsschichten anspricht und auf mehr Beteiligung setzt. Das aktive Zugehen auf vielfältige gesellschaftliche Gruppen, vor allem auf die, die wir bisher nicht erreichen, ist mir immens wichtig“, so Kasper. Der gegenseitige Austausch soll in Zukunft vermehrt in den Ausstellungen und im Vermittlungsprogramm sichtbar werden. Zudem will er die Digitalisierung des Museums vorantreiben, laut Kasper ein weiterer bedeutender Baustein für die Zukunft. |