Felix Nussbaum und der aktuelle künstlerische Widerstand  |  | Felix Nussbaum, Triumph des Todes (Die Gerippe spielen zum Tanz), 1944 | |
Das Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück nimmt das 25jährige Jubiläum seines von Daniel Libeskind entworfenen Neubaus zum Anlass einer Ausstellung, die das Werk von Nussbaum mit aktuellen künstlerischen Positionen paart. Im Zentrum stehen vor allem Arbeiten, die sich für eine tolerante Gesellschaft einsetzten. Dass diese Schau zudem auch pünktlich zur 375 Jahrfeier des Westfälischen Friedens stattfindet, rundet die Sache zusätzlich ab. Arbeiten von Francis Alÿs, Andreas Angelidakis, Yael Bartana, Candice Breitz, Oscar Muñoz, Dan Perjovschi, Ariel Reichman, Nasan Tur und Ai Weiwei, die ebenfalls das Thema des Widerstandes aufgreifen, werden Nussbaums modernistischen Werken gegenübergestellt. Die Schau wendet sich so Themen wie Flucht und Vertreibung, Rassismus, Unterdrückung, Gewalt oder Entmenschlichung zu. Nils-Arne Kässens, Direktor des Musemsquartiers Osnabrück, sieht in der Ausstellung ein starkes Signal für Frieden: „Die Ausstellung zeigt, wie Kunst heute dazu beiträgt, Missstände sichtbar zu machen, regt zum Nachdenken über eigenes Verhalten an und wirbt nachdrücklich für Empathie.“
Titelgebender Aufmacher der Ausstellung ist ein ergreifendes Zitat von Felix Nussbaum, der sich aktiv gegen das NS-Regime zur Wehr setzte: „Ich wehre mich und werde nicht müde.“ Die Kunst war für den von den Nationalsozialisten verfolgten Maler jüdischer Herkunft bis zuletzt Mittel des Widerstands. Noch vor Anbruch der nationalsozialistischen Herrschaft wurden beinahe alle seine Werke durch Brandstiftung zerstört. Gemeinsam mit seiner Frau, der Malerin Felka Platek, ging er ins Exil, wo beide im Verborgenen und unter Lebensgefahr weiterarbeiteten. Im August 1944 wurde das Paar verraten, mit dem letzten Deportationszug von Belgien nach Auschwitz gebracht und dort ermordet. Das Museumsquartier Osnabrück hat zur Sonderausstellung eine eigene Internetseite eingerichtet. Unter www.nichtmuedewerden.de finden Interessierte unter anderem Statements der Künstlerinnen und Künstler und eine wachsende Sammlung von Beiträgen zum Thema der Ausstellung. Unter dem Hashtag #nichtmuedewerden können Interessierte sich zudem in den sozialen Medien in die Debatte einbringen.
Die Ausstellung „#nichtmuedewerden. Felix Nussbaum und künstlerischer Widerstand heute“ ist bis zum 7. Januar 2024 im Felix-Nussbaum-Haus zu sehen. Das Museum hat dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ist er frei.
Felix-Nussbaum-Haus
Lotterstraße 2
D-49078 Osnabrück
Telefon: +49 (0)541 – 323 22 07 |