Berlin startet mit Art Week in den Kunstherbst  |  | Anan Fries, Posthuman Wombs, 2023 | |
Am Mittwoch beginnt die zwölfte Ausgabe der Berlin Art Week. Das vielseitige Programm zur zeitgenössischen Berliner Kunstszene können Interessierte bis zum Sonntag bei mehr als 100 Partnerinstitutionen ausloten: Teilnehmer sind Museen, Ausstellungshäuser, Privatsammler, Projekträume sowie Galerien in der gesamten Hauptstadt mit Ausstellungen, Preisverleihungen und Sonderveranstaltungen. Als Höhepunkt gilt laut Angaben der Kulturprojekte Berlin der Festivaltreffpunkt „BAW Garten“ in der Neuen Nationalgalerie. Hier dürfen Besucher kostenlos während der Dauer der Art Week unter freiem Himmel Performances, Gespräche, Interventionen, Workshops und Musik besuchen und entdecken. Das Thema des Treffpunkts ist Nachhaltigkeit, die die temporäre Installation der Landschaftsarchitekten „Atelier Le Balto“ aus Bäumen in den Fokus rückt. Nach Abschluss des Festivals werden die Bäume des Kunstwerks in die „Baumschule Kulturforum“ eingefügt.
Zum ersten Mal in diesem Jahr erhalten auch Sonderprojekte eine Plattform auf der Berlin Art Week. Aus mehr als 90 Bewerbungen wurden zwölf Projekte von einer Jury ausgewählt. Unterschiedliche Formate, wie eine alternative Kunstmesse, Club Culture oder ein mitternächtliches Filmscreening, bereichern das diesjährige Programm. Hinzu kommen Tourangebote durch die Kieze von Berlin, die Besucher*innen mit Expert*innen erkunden können. Auch der Kunstmarkt wirkt an der Berlin Art Week mit. So feiert unter anderem die Positions Berlin Art Fair ihr zehnjähriges Bestehen mit 100 nationalen und internationalen Galerien im Flughafen Tempelhof. Außerdem wird der der VBKI-Preis der Berliner Galerien verliehen, und rund fünfzig Berliner Galerien öffnen ihre Türen zum „Gallery Weekend Berlin“.
Die insgesamt mehr als 1000 Künstler*innen der Art Week setzen sich mit Themen wie Repräsentation und Institutionskritik, KI und Digitalisierung in der Kunstproduktion oder künstlerischen Reflektionen von Krieg und den sozialen, politischen und ökonomischen Bewegungen unserer Gegenwart auseinander. Dabei sind sowohl etablierte Namen wie Ai Weiwei, Mary Ellen Mark, Coco Fusco oder Paul McCarthy ebenso vertreten wie junge Einzelpositionen von Sally von Rosen oder Anan Fries. Die DAAD-Galerie, der Neue Berliner Kunstverein und die Galerie im Körnerpark warten mit dem gemeinsamen Projekt „If the Berlin Wind Blows my Flag“ auf, und der Schinkel Pavillon und das Brücke-Museum stellen „Der Angriff der Gegenwart auf die übrige Zeit – Künstlerische Zeugnisse von Krieg und Repression“ vor. Sonderperformances in der Neuen Nationalgalerie oder im Haus am Waldsee, ein fünftägiges Digital Art Lab, die digitale Bühne HAU4 des Hebbel am Ufer oder Klanginstallationen in der ifa-Galerie Berlin erweitern das vielfältige Programm.
Die Berlin Art Week sei nicht nur der Höhepunkt des Kunstherbstes, sondern jedes Jahr aufs Neue eine Bühne für die kreative Vielfalt der Stadt, so Kultursenator Joe Chialo und weiter: „Die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt trägt auch aktiv zur Programmvielfalt bei, beispielsweise mit der Förderung der Doppelausstellung ‚Der Angriff der Gegenwart auf die übrige Zeit‘ im Schinkel Pavillon und im Brücke-Museum oder mit dem Preis für künstlerische Forschung der Schering Stiftung und unserem Haus.“
|